28.10.2018 – Amsterdam Baroque Orchestra & Choir, Ton Koopman – Konzerthaus Dortmund

Martha Bosch Sopran
Maarten Engeltjes Alt
Tilman Lichdi Tenor
Klaus Mertens Bass

Johann Sebastian
Bach
Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068
Kantate »Herr Jesu Christ, wahr’ Mensch und Gott« BWV 127
Magnificat D-Dur BWV 243

Nun erlebe ich auch Ton Koopman erstmals im Konzert.
Trotz seiner inzwischen 74 Jahre ist Ton Koopman nach wie vor sehr behände auf der Bühne und an den Tasten. Musikalisch geht es ganz reell zu: nichts ist übertrieben, alles klingt natürlich, es gibt keine Effekthascherei, kein Geschnörkel. Und es scheint mir alles recht dezent in der Dynamik. Sängerinnen und Sänger – Solisten wie Chor – singen ganz entspannt, ohne besonders laut sein zu wollen. Da ich dieses mal in Reihe 3 unmittelbar vor den Musikerinnen und Musikern sitze, bekomme ich alles gut mit. Wenn ich auf dem mittleren Balkon in Reihe 5 säße, sähe das sicherlich anders aus. Wie auch immer, auch das Orchester bedient die gleiche Ästhetik. Die Suite zu Beginn bleibt eher zurückhaltend, die berühmte Air erklingt ganz natürlich, wie schon gesagt ohne Firlefanz. Das berührt.
Bei der Kantate habe ich plötzlich den Eindruck, wir sind im falschen Raum, der dieser Musik nicht angemessen ist.
Das Magnificat nach der Pause begeistert mich mit seinen forschen Tempi und innigen Momenten. Besonders Altus und Tenor! Schade das die einzelnen Sätze so kurz sind.
Bravo! Bravo!