1.11.2018 – Die Jüdin von Toledo – Premiere – Schauspielhaus Bochum

Text: nach Lion Feuchtwanger
Regie: Johan Simons
Bearbeitung: Koen Tachelet
Bühne: Johannes Schütz
Kostüme: Greta Goiris
et ceteri

Pierre Bokma, Hanna Hilsdorf, Ulvi Erkin Teke, Anna Drexler, Michael Lippold, Gina Haller, Guy Clemens, Veronika Nickl, Jele Brückner, Risto Kübar

Wie so häufig in letzter Zeit eine Romanadaption für das Theater. Es wird ein sehr langer Abend – mit Pause dreieinhalb Stunden. In den ersten 110 Minuten gibt es eine detailreiche Geschichte mit Drehbühne und großer hängender weißer Drehwand. Eigentlich möchte ich in der Pause gehen, da es mir zu lang und langweilig ist. Gut erzogen aber bleibe ich. Nach der Pause wird die Wand zertrümmert, aber sehr, sehr lang. Auch das Totschlagen des Protagonisten dauert sehr, sehr lang. Zum Ende hebt sich die Drehplattform hinten an, bis alle und alles herunterrutschen.
Es ist eine tolle Leistung der Schauspieler/innen, eine so lange Zeit in intensivem körperbetonten Spiel die Spannung und Energie zu halten. Bravo!
Für die Regie und das riesige Team höre ich weder Bravos noch Buhs beim Schlussapplaus. Was wohl Claus Peymann, den ich dann ohne Hermann Beil auf dem Vorplatz sehe, denkt? Ob er lieber eine Hose gekauft, mit wem auch immer gegessen oder Thomas Bernhard gelesen hätte?