von Wolfgang Amadeus Mozart – Opernhaus Dortmund.
Mozarts Zauberflöte ist eine der populärsten – wenn nicht die populärste – und daher auch am häufigsten gespielten Opern. So wundert es nicht, dass das Dortmunder Opernhaus voll besetzt ist – und das mit einem Publikum, das sonst kaum in der Oper zu finden ist. Es ist wunderbar, wenn neues Publikum die Oper füllt.
Das Populäre geht gern eine Liaison mit dem Trivialen ein. Mozarts Musik bedient sowohl den Kenner als auch den Nichtkenner und ist – auch in der Zauberflöte – eine Sammlung der alleredelsten Preziosen. Schade, wenn diese nicht pfleglichst behandelt werden und der erste Akkord der Ouvertüre von einer (tonartlich nicht abgestimmten) Klingeltonmelodie aus dem Publikum fortgeführt wird oder das Tempo des Allegros so überambitioniert angegangen wird, dass es bereits beim Einsatz der Bratschen und Bässe kommoder wird etc.
Nichtsdestotrotz – die musikalische Qualität der Aufführung mausert sich mit zunehmendem Verlust von Federn aus Papagenos Kostüm. Bunte bis schrille Kostüme von Walt Disneys Figurenwelt inspiriert, viel Budenzauber mit dem Bühnenbild und eine temporeiche Inszenierung – Dialoge sind auf dramaturgisch Wesentliches reduziert – lassen keine Langeweile aufkommen – auch nicht im zweiten Akt, der durchaus Längen haben kann. So ist am Ende auch meine Begeisterung groß ob dieser Inszenierung. Musikalisch sticht für mich besonders Karl-Heinz Lehner als Sarastro mit seinem profunden Bass heraus, der auch in der Tiefe – und nicht nur dort – makellose, klangvolle Substanz präsentiert, wo bei vielen anderen nur noch heiße Luft kommt.
So kann ich nur sagen, es ist eine äußerst sehenswerte und unterhaltsame Inszenierung mit vielen schönen musikalischen Momenten. Das sollten Sie unbedingt erlebt haben!