Zehn junge Künstler, die von der European Concert Hall Organisation ausgewählt wurden, präsentierten sich heute am Nachmittag und bis in den Abend im Konzerthaus. Zwölf Programmpunkte in drei Abschnitten, das waren über dreieinhalb Stunden Musik. Ich will nur einige Punkte herausgreifen, die mich besonders angesprochen haben.
Erfreulich finde ich es immer, wenn ich Musik höre, die seltener gespielt wird. Hier die Sonate für Geige und Klavier von Leos Janacek, die sehr ausdrucksstark von Tamsin Walen-Cohen, Violine und Hut Watkins, Klavier musiziert wurde.
Das Armida Quartett, ein Streichquartett, das 2012 beim ARD-Wettbewerb den 1. Preis gewann und das mir von daher immer präsent war, musizierte wunderbar ein Haydn-Quartett und eine Auftragskomposition („tiefenrausch“) von Marko Nikodijevic, aber spielte absolut umwerfend am Ende dieses Marathons zusammen mit Christopher Park, Klavier Schumanns Es-Dur Quintett. Der erste Satz hatte schon soviel Schwung und spürbare Begeisterung der Musiker inne, dass es spontanen Beifall gab. Ganz bezaubernd, wie v.a. im zweiten Satz jedes einzelne Instrument hervortrat, ohne zu dominieren, wie so einzelne Passagen beleuchtet und herausgestellt wurden ohne herauszufallen. Und das bei einem in sich ruhenden, aber gleichzeitig vorwärtsdrängenden Tempo. Also so hellwach, durchsichtig und präzise, so gut, wie aus einem Guss, habe ich es noch nicht gehört.
Bravo! Bravo!