10.1.20 – b.42 – Ballett – Premiere – Opernhaus Duisburg

SQUARE DANCE George Balanchine
SYMPHONIC POEM (URAUFFÜHRUNG) Remus Şucheană
REFORMATIONSSYMPHONIE Martin Schläpfer

Musikalische Leitung: Martin Braun
Duisburger Philharmoniker

SQUARE DANCE
Reiner schöner Tanz, der die Violinkonzerte von Vivaldi und für Streicher arrangierten Violinsonatensätze von Corelli eins zu eins umsetzt. Das ist wirklich nachhaltig beeindruckend in seiner klassischen Eleganz. Dem Ensemble Bravo! Bravo!
Ich bin überrascht über den Stilbruch von Vivaldi zu Corelli und zurück. So hätte ich es nicht erwartet, da mir die Musik bestens bekannt ist. Es sind vielleicht die Arrangements bei Corelli, die mich irritieren.
Als störend empfinde ich allerdings die Intonation der Streicher. Es ist das komplette Intonationssystem, das für meine Ohren nach über 35 Jahren historisch informierten Musizierens auf der sogenannten Barockvioline nicht stimmt. Zusätzlich klingt es mir zu ebenmäßig glattbebügelt, ein bisschen wie auf einer Aufnahme aus den 50er, 60er Jahren.

SYMPHONIC POEM
Zur Choreographie und zur Musik Metacosmos von Anna Thorvaldsdottir kann ich nichts sagen.

REFORMATIONSSYMPHONIE
Diese Sinfonie, diese Musik gehört für mich zu den schwächeren Werken von Mendelssohn Bartholdy. Allein die Verarbeitung der Choralmelodie Ein feste Burg ist unser Gott berührt mich eher peinlich. Nun, das am Rande.
Martin Schläpfer kontrapunktiert zunächst und paraphrasiert dann zunehmend die Musik. Alles bleibt in einem ästhetischen Rahmen ähnlich wie Balanchines Choreographie. Es gibt sicher stärkere Ausdrucksmöglichkeiten, aber diese Musik bietet dafür keine Grundlage. Insofern finde ich es recht stimmig umgesetzt und auch hier wieder wunderbar getanzt. Bravo! Bravo!